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Exnovation – Eine übersehene Abkürzung in die Zukunft

Teil 1: Was wir bisher wissen


Im inflationären Diskurs der Innovation wird ein wichtiger Aspekt der Veränderung bisher übersehen: Die Exnovation. Sie umfasst alle Massnahmen, die nötig sind, um eine alte Idee aus dem Verkehr zu ziehen. Anders als die Innovation ist sie schlecht erforscht. Der Artikel fasst zusammen was, bisher bekannt ist und sammelt Fragen, mit denen sich die Wissensfabrik beschäftigen will.

Exnovation oder das Ende einer Idee

Exnovation bezeichnet den letzten Lebensabschnitt einer Innovation. Sie besteht aus allen planenden, gestaltenden, kommunikativen und kulturwirksamen Aktivitäten, die nötig sind, um veraltete Innovationen aus dem Verkehr zu ziehen.1 Wenn sich alte Ideen negativ auf die Gesundheit, Natur oder Gesellschaft auswirken, wird das Exnovieren besonders wichtig. Aus einer betriebswirtschaftlichen Sicht wird es dann zum Thema, wenn die Betriebskosten eines Angebots die Erträge übersteigen. Exnovation ist deshalb eine Abkürzung in die Zukunft. Je schneller und konsequenter das Alte entfernt wird, desto mehr Raum gibt es für die Erneuerung.

Exnoviert werden aber nicht nur veraltete Angebote, sondern auch IT-Lösungen, Managementmoden und -hilfsmittel. Allgemeiner will Exnovation alte Technologien, Geschäftsmodelle, Prozesse, Substanzen und Praktiken loswerden.2 Die Komplexität des Exnovierens steigt, wenn es um gesellschaftlich stark verankerte Produktgruppen geht (zum Beispiel industriell produziertes Fleisch) oder wenn alte Infrastrukturen rückgebaut werden sollen (etwa der Fax oder die Briefpost). Noch anspruchsvoller wird die Exnovationsmission, wenn überholtes Wissen zirkuliert (“Die Erde ist flach”; “Masken nützen nichts”). Am schwierigsten zu exnovieren sind schliesslich Vorstellungen von Fortschritt – und damit kollektive Bilder und Narrative der Zukunft.

Es gibt Exnovationen, die passieren gleitend und unbewusst. Als Kunden, Mitarbeitende und Bürger:innen nehmen wir sie ganz selbstverständlich an. In anderen Fällen sind bewusste Entscheide nötig, es kommt zu vermeintlichen Brüchen inklusive Widerständen:

Interessanterweise ist die Exnovation schlecht erforscht.3 Das kontrastiert stark mit dem riesigen Interesse für Innovation, die im Herzen des “intellektuellen Kapitals” und “im Herz der Wertschöpfung” heutiger Unternehmen steht.4 Selbst wenn man verwandten Konzepten folgt, bleibt die Erkenntnisausbeute bisher gering. Konkret finden sich Studien zu “Decline”, “Divestment”, “Phase Out”, “End of Life Management”, “Transition Studies” oder “Regime Destabilisation”. Die Wissenschaft stellt einen “Innovation Bias” fest – und meint damit: Forschung interessiert sich mehr für Anfänge als für Enden.5 Man könnte von einem Seitenwagen des Solutionismus sprechen, der Lösungen für Probleme (vor)schnell bei neuen Technologien sucht.

Am meisten Forschung zur Exnovation gibt es bisher in der Medizin, der Wissenschaftsforschung (STS Studies) und in den Politikwissenschaften zum nachhaltigkeitsgetriebenen Wandel von Mobilität und Energie.6 Letztere sucht Antworten, wie “nicht nachhaltige Infrastrukturen, Technologien, Produkte und Praktiken” demokratisch und sozialverträglich zu beseitigen sind.7 In der Medizin wiederum gibt es durch eine starke Forschung sowie die Pharma- und Medtechbranche ein ständiges Erneuern der medizinischen Hilfsmittel bzw. Vorgehensweisen und eine Klientel, die an einer raschen Adaption interessiert ist. Ein Spital oder eine Arztpraxis wird deshalb dauernd exnovieren und zum Beispiel überholte Geräte aus dem OP schieben.


Illustration: Karsten Petrat


Anlässe des Exnovierens

Dass das Interesse am Exnovieren seit einigen Jahren deutlich ansteigt, hat zwei Gründe. Gesellschaftspolitisch ergibt sich die Notwendigkeit zu exnovieren aus den Schäden des Anthropozäns. Die Stichworte sind bekannt: Gefährdete Biodiversität, Artensterben, Gletscherschmelzen und Hitzestädte, sterbende Meere. Diese Gefahren summieren sich zu einer “planetaren Notlage”.8 Nun gehen diese Schäden des Anthropozäns aber auf überholte Innovationen wie das Auto, das industrielle Fleisch oder den Zement zurück. Auffällig: die Wurzeln dieser Innovationen liegen im 19. Jahrhundert - und unterliegen damit der Fortschrittsagenda der damaligen Zeit.

In der Hochblüte der europäischen Zukunftsbegeisterung um 1890 ging man von endlosen natürlichen Ressourcen und einem linearen, also pannenfreien Weg in die Zukunft aus.9 Doch kritische Beobachtende glauben nicht mehr, dass nachhaltige Innovationen die Probleme des Anthropozäns lösen können, zumal durch neue Innovationen ständig neue Risiken und Nebenwirkungen auftauchen (etwa durch Weltraumtourismus, die Mondwirtschaft, Geoengineering oder CRISPR).10 Die Fortsetzung des Anthropozäns verlangt deshalb “Innovationen des Weniger”. Sonst schrumpft nicht nur der Spielraum für künftige Innovationen, sondern auch für das friedliche Miteinander.11

Eine zweite Argumentationslinie für die neue Bedeutung der Exnovation läuft über das Entschlacken. Die Notwendigkeit, mit alten Innovationen zu brechen, zeigt sich besonders gut in der digitalen Transformation. Ihre Dynamik erneuert Hardware, Software, digitale Kanäle und KI-Hilfsmittel pausenlos. Das aber heisst: Mit jedem Jahr lagern sich neue digitale Sedimente ab. Das hat Auswirkungen auf den Arbeitsalltag. Mitarbeitende wissen nicht mehr, wie sie kommunizieren und ihr Wissen speichern sollen. Mit der Kundschaft stehen sie via Post, Fax, E-Mail, PDF, Webformular und Social Media in Kontakt. Diese Sedimente kosten nicht nur Geld, sie machen Unternehmen auch schwerfällig und ineffizient. Zudem geht die Aufmerksamkeit für das Wesentliche verloren.

Trotzdem sind es Unternehmen nicht gewohnt die Zukunft in einer subtrahierenden Logik zu denken, also zu prüfen, was wegfallen, beendet, abgesetzt werden sollte. Das hat wesentlich damit zu tun, dass man mit dem Aufhören im Unterschied zum Anfangen bisher kein Geld verdient. Zudem liegt es in der Natur der Menschen lieber etwas anzufangen als etwas zu beenden (ein Hobby, eine Beziehung, eine Wohngemeinschaft). Der Soziologe Andreas Reckwitz diagnostiziert in seiner Skizze einer Soziologie des Verlustes gar eine Verlustverdrängung heutiger Gesellschaften. Gefragt sind deshalb Prozesse, Verantwortlichen und Unternehmenskulturen, die das Exnovieren fördern. Weil die Exnovation immer Verlierer:inen produziert, reicht eine rein technische Herangehensweise nicht.


Exnovation als umgekehrte Innovation

Um ihr Erfinden, Entwickeln und Skalieren zu verbessern, haben Unternehmen längst entsprechende Managementinstrumente installiert. Bis vor kurzem war es sogar “in” Labore und Minister für das Innovieren ins Leben zu berufen. Das Exnovieren hat diesen VIP-Status bisher nicht. Aber weitsichtige Unternehmen dürfte es dämmern, warum sie das Innovieren und Exnovieren als Kreislauf denken und in beide Aktivitäten gleich viel Energie investieren sollten.12 Niemand hat unendlich viel Geld, Zeit und Aufmerksamkeit, um zig Innovationsgenerationen zu managen.

Das Integrieren von In- und Exnovation führt im Idealfall dazu, dass der Tod einer Idee bereits beim Innovieren mitgedacht wird. Davon profitiert die Kreislaufwirtschaft, weil keine Abfälle und Ruinen übrig bleiben. Gleichzeitig schafft das Exnovieren im Sinne der schöpferischen Zerstörung ideale Voraussetzungen, damit sich Neues etablieren kann. Sich vom alten zu trennen, macht sowohl für Nachhaltige wie für Superkapitalistinnen Sinn. Konsumentinnen, Behörden, Betriebsleitende, Anwältinnen und Verkäufer können durch bewusstes Exnovieren ihre Ressourcen und ihre Aufmerksamkeit ganz am Neuen ausrichten.

Tatsächlich wirken Innovationen aber additiv, wodurch sich Parallelstrukturen des alten und neuen herausbilden.13 Das gilt umso mehr, als dass es sich beim Exnovieren um keinen linearen (also um keinen planbaren und ebenso wenig kontinuierlich verlaufenden) Prozess handelt. Alte Ideen verschwinden selten vollständig von der Bildfläche oder kehren gar als “Zombie-Technologien” zurück.14 Diese Nicht-Linearität erinnert an die Übergangsphasen in der Wissenschaft, wenn sich neues Wissen noch nicht vollständig durchgesetzt hat. Bekannte Modelle, um diese Phasen zu beschreiben, stammen von Thomas S. Kuhn (“Paradigmenwechsel”) und Ludwik Fleck (“Denkstile” und “Denkkollektive”).

Über die Diffusion von Innovation ist vieles bekannt. Es gibt zahlreiche Modelle, an denen sich Unternehmen orientieren können, wenn sie Neues in die Welt bringen wollen. Könnte man sie auf das Exnovieren übertragen?15

Early Exnovators entfachen im Idealfall eine Dynamik der negativen Skalierung. Im Sinne negativer Netzwerkeffekte wird es immer weniger attraktiv, ein Angebot zu nutzen. Das funktioniert besonders gut bei Produkten, die auf ein Netzwerk angewiesen sind - seien es Faxgeräte, Tankstellen oder soziale Medien (vergleiche das marode gewordene Twitter). Irgendwann sind Netzwerke so stark beeinträchtigt, dass die Betriebskosten zu hoch und die Infrastrukturen aufgegeben werden.


Erfolgsfaktoren und Hindernisse des Exnovieren

Um den Prozess des Ausstieges erfolgreich zu begehen, entwickelte Alina Wetzchewald in ihrer Dissertation (2023) zur “Exnovation und Verkehrswende” sieben Erfolgsfaktoren16 Diese lassen sich problemlos auf andere Exnovationsprozesse übertragen.

In einer etwas älteren Untersuchung zum Verbraucherschutz von “kosmetischen Mitteln” im 19. Jahrhundert zeigt Kerrin Riewerts (unbewusst) weitere Punkte auf, die das Exnovieren unterstützten (und auf den heutigen Kontext übertragen werden müssen):17

Ähnlich wie beim Innovieren gibt es beim Exnovieren Hindernisse, die der menschlichen Psyche zuzuschreiben sind. Sie umfassen zu einem grossen Teil die “Kosten” für eine Verhaltensveränderung oder die Angst vor einer noch unbekannten Zukunft. Fehlende Einsicht oder Zukunftsängste entstehen mitunter, weil Menschen nicht Zugang zu den relevanten Informationen haben. Im Vergleich zum Innovieren kommen aber beim Exnovieren zusätzliche Probleme ins Spiel:

Unsichtbarer, verzögerter Nutzen
Der Nutzen des Ausstiegs aus alten Innovationen ist häufig unsichtbar, beziehungsweise liegt er in der Zukunft und kommt eher der Allgemeinheit als dem Individuum zugute.18 Beispiele sind ein reduzierter globaler CO2-Ausstoss oder eine erhöhte Biodiversität.

Widerstand von Identitätskämpfer:innen
Menschen können sich dafür entscheiden nicht zu exnovieren, weil sie ihre Identität an alten Innovationen festmachen. Diese Sturheit kann die Form von Widerstand annehmen, zum Beispiel wenn jemand aus Prinzip und Protest an Bargeld oder bedienten Kassen festhält.

Romantisierung der gleichzeitigen Ungleichzeitigkeit
Wenig rational ist auch die romantische Vorstellung “der gleichzeitigen Ungleichzeitigkeit”. Man verklärt Kutschen in Wien oder eine per Post verschickte Rechnung – obwohl es rein sachlich keine Argumente für diese alten Innovationen mehr gibt.

Pfadabhängigkeiten
Es gibt Entscheide in der Vergangenheit, die bis weit in die Zukunft die Freiheit des Entscheidens einschränken.19 Wenn sich Unternehmen oder Städte für Technologien, Anbieter, Infrastrukturen oder Standorte entscheiden, erschweren hohe Investitionskosten die Abkehr von alten Systemen.

Nicht rationaler Umgang mit Sunk Cost
Beim Exnovieren gehen Manager:innen oft irrational mit “Sunk Cost” um.20 Doch Kosten aus der Vergangenheit dürfen Entscheide der Zukunft eigentlich nie beeinflussen. Die Problematik verstärkt sich dadurch, dass künftige Verluste psychologisch stärker wirken als potenzielle Gewinne.21

Zusammenfassend ist Exnovation schwierig, weil “sozio-technische” Systeme zurückgebaut werden. Dabei tauchen technische, soziale und ökonomische und kulturelle Fragestellungen gleichzeitig auf. Exnovation ist ein anspruchsvoller Prozess, der viel Kreativität verlangt. Anders als beim Innovieren, wo am Anfang noch nichts besteht, existiert beim Exnovieren ein Geflecht von Technologien, Beziehungen, Wissensbausteinen, Symbolen, Visionen der Zukunft, Gesetzen, Geldströmen und Machtansprüchen. Offensichtlich lässt es sich nicht so schnell entwirren, wobei wir durch unsere Gewohnheiten und Vorstellung der Zukunft alle Teil des Geflechts sind.22

Neben einer interdisziplinären Herangehensweise empfiehlt sich beim Exnovieren deshalb eine breite Definition der Ausgangslage: “Consequently, technology removal or technology substitution is not the appropriate unit of analysis: technologies in decline is a matter of transformations in networks, configurations or systems”.23 Weiter entstehen im Rückbau zwangsläufig Verlierer, deren Umsätze, Marktanteile und Kundenzugänge durch das Exnovieren.24 Beziehungsweise büssen ihre Infrastrukturen und Marken an Wert ein. Selbst Sicherheit stiftende Identitäten können erodieren. Diese Verlustängste verlangen, Verlierende frühzeitig zu informieren, zu involvieren und gegebenenfalls sogar zu entschädigen. Auch intern führt Exnovation zu Verliererinnen und Verlierern - zum Beispiel Produktmanager und Projektleiterinnen, deren Produkte abgeschafft werden oder Manager, deren Aufstieg mit alten Innovationen verbunden war.

Um künftige Exnovationen zu vereinfachen, wäre es vorteilhaft, wenn Innovationen re-versibel gedacht werden – also von Beginn an ihre Abschaffung “in sich tragen”. Das können Verfallsdaten sein, die Fähigkeit, sich biologisch abzubauen oder die Möglichkeit zur modularen Weiterverwendung. Offensichtlich ist dies einfacher zu realisieren bei materiellen Gütern als bei Wissen und Ideen der Zukunft. Doch durch die Reversibilität ergibt sich zumindest bei stofflichen Innovationen eine Antwort auf das Collingridge-Dilemma gefunden, demnach es a. im Moment des Innovierens nicht vorhersehbar ist, welche Schäden eine Innovationen verursachen wird und es b. über die Zeit immer schwieriger wird eine erfolgreiche Innovation zu exnovieren.



Zusammenfassend: Relevanz und vertiefende Forschungsfragen

Warum sollten sich Unternehmen mit Exnovation befassen? Die Frage der Relevanz stellt sich auch deshalb, weil man beim Rückbau alter Innovation häufig auf das eben beschriebene “sozio-technische” Geflecht trifft, das ein Unternehmen alleine nicht aufbrechen kann. Um alte “Innovationsregimes” zu destabilisieren, ist vielmehr eine Allianz von Akteuren mit ähnlichen Interessen beziehungsweise Visionen nötig.25 Diese umfassen beispielsweise Politik, Zivilgesellschaft, NGOs und Influencer:innen.

Unabhängig von der Verlockung, alte Innovationsregimes aufzubrechen, verfügen alle Unternehmen über veraltete Produkte, Technologien, Prozesse, Gebäude und Instrumente, die sie lieber heute als morgen loswerden möchten. Exnovation vereinfacht, befreit von Ballast, erhöht die Effizienz, reduziert den Suchaufwand. Zweitens können sich Unternehmen, die sich zuerst den absehbaren grossen Exnovationen dieses Jahrhunderts stellen – dem Abschied von der Autostadt, dem Ersatz von Zement, der Entsagung vom Erdöl oder der Trennung von tierischen Proteinen – , frühzeitig auf die Zukunft einstellen. Exnovation ist einfacher, wenn sie genau geplant wird. Oder anders ausgedrückt: Geplante Exnovation erhöht die Planungs- und Finanzierungssicherheit.26. Drittens stellen Exnovationen Möglichkeiten dar, um neue Angebote zu entwickeln und sich mit positiven Narrativen zu positionieren. Gemeint sind Produkte mit “weniger von etwas”, “ohne etwas” oder mit “statt etwas” - sei es nun Zucker, Plastik oder Tierleid.27

Aufgrund der ersten Sichtung der bestehenden Erkenntnisse zum Exnovieren habe ich folgende Fragen identifiziert, an denen ich weiterarbeiten möchte. Dabei werde ich sowohl die gesellschaftspolitische wie die betriebswirtschaftliche Perspektive einnehmen:


Fussnoten und weiterführende Literatur

Arnold, A. et al. (2015, Hrsg.). Innovation - Exnovation. Über Prozesse des Abschaffens und Erneuerns in der Nachhaltigkeitstransformation. Marburg: metropolis.

Beck, U. (1986). Risikogesellschaft. Frankfurt: Suhrkamp.

Becker, J. (2024). Verkaufte Zukunft. Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Davidson, D. J. (2019). Exnovating for a renewable energy transition. Nature Energy, 4(4), S. 254-256.

Goulet, F. & Vinck, D. (Hrsg.) (2023). New Horizons for Innovation Studies: Doing Without, Doing With Less. Edward Elgar Publishing.

Heyen, D. A. et al. (2017). Out of the Comfort Zone! Governing the Exnovation of Unsustainable Technologies and Practices. GAIA - Ecological Perspectives for Science and Society 26(4):326

Heyen, D. A. (2016). Exnovation: Herausforderungen und politische Gestaltungsanreize für den Ausstieg aus nicht-nachhaltigen Strukturen. Freiburg: Öko-Institut e.V.

Hölscher, L. (2016). Die Erfindung der Zukunft. Göttingen: Wallstein.

Holbek, J., & Knudsen, H. (2020). On the Concept of Exnovation–A Call for a Rebirth of the Concept, and for Exnovation Theory and Practice.

Koretsky, Z. (2023). Dynamics of technological decline as socio-material unravelling. In: Koretsky (2023 et al).

Koretsky, Z. et al. (2023). Technologies in decline: Socio-Technical approaches to discontinuation and destabilisation. Taylor & Francis, 2023.

Koretsky, Z. (2022). Unravelling: the dynamics of technological decline. Maastricht University: Doctoral Thesis.

Lepenies, Ph. (2022). Verbot und Verzicht. Politik aus dem Geiste des Unterlassens. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

November, E. D. (2018). Axe of kindness: introducing appreciative exnovation. Development and Learning in Organizations: An International Journal, 32(4), 14-17.

Reckwitz, A. (2019). Auf dem Weg zu einer Soziologie des Verlusts. Soziopolis.

Rinscheid, A. et al. (2023). Phase-Out as a Policy Approach to Address Sustainability Challenges. In: Koretsky (2023 et al).

Rinscheid, A. et al. (2021). From terminating to transforming: The role of phase-out in sustainability transitions. Environmental Innovation and Societal Transitions, 41, S. 27-31.

Riewerts, K. (2005). Kosmetische Mittel vom Kaiserreich bis zur Zeit der Zeit der Weimarer Republik. Universität Hamburg: Dissertation.

Rosenbloom, D., & Rinscheid, A. (2020). Deliberate decline: An emerging frontier for the study and practice of decarbonization. Wiley Interdisciplinary Reviews: Climate Change, 11(6), e669.

Schultz, N. (2024). Landkrank. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Stäheli, U. (2021). Soziologie der Entnetzung. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Staab, Ph. (2023). Anpassung. Leitmotiv der nächsten Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Verger, N., et al. (2024). Innovation is dead, long live Exnovation? A systematic and bibliometric review for a theoretical conceptualisation of exnovation. Center for Open Science.

Wetzchewald. A. (2023). Exnovation und Verkehrswende. Vom Automobilitätregime zur einer nachhaltigen urbanen Mobilität. München: oekom.

Zurstiege, G. (2019). Taktiken der Entnetzung: Die Sehnsucht nach Stille im digitalen Zeitalter. Frankfurt am Main: Suhrkamp.



  1. siehe Holbek & Knudsen (2024), S. 14: “To summarize, we suggest that an exnovation process may be defined as a sequence of linked events, actions and activities undertaken in order to remove or modify ideas, practices, or material artifacts for the purpose of making room for new innovation(s)” ↩︎

  2. Rinscheid et al. (2023), S.225 ↩︎

  3. Diese Aussage machen Verger (2024); Rosenbloom & Rinscheid (2020); Holbek & Knudsen (2024); Heyen (2016), S. 26; ↩︎

  4. siehe Holbek & Knudsen (2024), S. 14 ↩︎

  5. Koretsky et al. (2023), S. 1 ↩︎

  6. Vergleiche die Literaturrecherchen bei Verger et al (2024) ↩︎

  7. Wetzchewald (2023), S. 45 ↩︎

  8. Den Begriff habe ich dem lesenswerten Essay von Schultz (2024) entnommen ↩︎

  9. Zur Geschichte der Zukunft siehe Hölscher (2016) ↩︎

  10. vgl. Rinscheid et al. (2021), für die Steigerung der Risiken, siehe den Klassiker von Beck (1986) ↩︎

  11. vgl. zu einer Innovationsethik des Weniger auch Staab (2023), Lepenies (2022), interessant ist weiter die Literatur zur Entnetzung, siehe Stäheli (2021) und Zurstiege (2019), siehe schliesslich zur Soziologie des Verlusts Reckwitz (2021) ↩︎

  12. vgl. Davidson (2019) ↩︎

  13. Wetzchewald (2023), S. 72 ↩︎

  14. Koretsky et al. (2023), S. 5 ↩︎

  15. Für die Bottom-Up Exnovation siehe November (2018) ↩︎

  16. Wetzchewald (2023) ↩︎

  17. Siehe als Zusammenfassung das “Resümee” in Riewerts (2005), S. 198 ff. ↩︎

  18. Siehe ausführlich dazu Becker (2024) ↩︎

  19. vgl. präziser bei Rosenbloom & Rinscheid (2020). Heyen (2016) unterscheidet zwischen rechtlichen, technologischen, organisationalen und nutzerbezogenen Pfadabhängigkeiten ↩︎

  20. Mehr zum Problem der Sunk Cost bei Holbek & Knudsen (2024), S. 19 ff. ↩︎

  21. Siehe Holbek & Knudsen (2024), S. 22, siehe auch die hier angegebene weiterführende Literatur ↩︎

  22. Koretsky (2023), S. 17: Koretszky spricht von “heterogeneous ensembles of artefacts, infrastructures, individuals, scientific knowledge, cultural categories, cultural/symbolic meaning, consumption patterns, industry structures, natural resources, markets, and norms and laws”, andere sprechen von “Bundles of Innovation”, siehe Holbek & Knudsen (2024), zum Geflecht siehe auch Schultz (2024) ↩︎

  23. Koretsky et al. (2023), S. 6, vgl. als Überblick auf Davidson (2019) ↩︎

  24. Vgl. zu den Verlusten beim Exnovieren: Heyen (2016), S. 11 ff. ↩︎

  25. Zur Regime-Destabilisierung: ↩︎

  26. Heyen et al. (2017), S. 330 ↩︎

  27. Zu den Produktinnovationen: ↩︎


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