Niemand hält hier mehr ein Tier gegen den Willen des Tieres fest, niemand verkauft die Rohstoffe eines getöteten Tiers. Die Landwirtschaft funktioniert genauso wie die Forschung, die Bekleidungs-, Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie völlig tierlos. Vegania ist total vegan. Nun möchte Karnivoria nachziehen und fragt Vegania um Rat: Wie kann eine völlig andere Gesellschaft gelingen, wie funktioniert die Abkehr von tierischen Produkten und wie prägt dies die Gastronomie, die Nahrungsmittelindustrien und die Landwirtschaft?

Die vier Inseln im Überblick

Zwar streben alle Inseln Veganias eine Zukunft ohne industrielle Haltung von Nutztieren an. Doch unterscheiden sie sich darin, wie radikal und technologieintensiv sie sich von den Nutztieren abgewandt haben. Auf jeder Insel stehen deshalb andere Innovationen, Zukunftsbranchen, Investitionen und Verhaltensveränderungen im Zentrum.

Chlorella verschrieb sich ganz den Pflanzen. In der streng veganen Stadt wurden sämtliche Rohstoffe der Tiere durch Erbsen, Hanf, Flachs, Sonnenblumen und Sojabohnen, aber auch durch Pilze und Algen ersetzt.

Die High Tech Islands vertrauen auf neue Technologien, um ohne Fleisch, Milch und die Häute der Tiere zu leben. Die Wissenschaftsstadt produziert Fleisch und Fisch im Bioreaktor und perfektioniert die urbane Präzisionslandwirtschaft.

Tenebrio ersetzt die Rohstoffe von Kühen und Hühnern durch die Körper von Insekten, Muscheln und Quallen. Diese Lösung entspricht einem Downsizing hin zu Nutztieren ohne hochentwickeltes Nervensystem.

Zirkula schließlich setzt voll auf Kreislaufwirtschaft und Recycling. Man hält Ziegen, Kühe und Hühner in kleinem Umfang. Nach deren natürlichem Tod werden die Rohstoffe in die Kreisläufe zurückgeführt. Verbrannt wird hier gar nichts.